Kurkuma und Curcumin 

Der am besten untersuchte Bestandteil von Kurkuma ist Curcumin. Erfahre hier mehr über den bioaktiven Inhaltsstoff sowie einen innovativen und sicheren Ansatz, die Bioverfügbarkeit von Curcumin deutlich zu erhöhen.
Kurkuma ist eines der meistgenutzten Gewürze und in Asien seit Jahrhunderten wesentlicher Bestandteil der traditionellen Medizin. 
Als Gewürz kam Kurkuma (Curcuma longa, auch bekannt als Gelbwurz oder Gelber Ingwer) im Mittelalter über die Seidenstraße nach Europa. 
Hierzulande ist Kurkuma vor allem als farbgebender Bestandteil des Currypulvers bekannt und beliebt. 
Als besonders wertvoller Inhaltsstoff der Wurzel der Kurkuma-Pflanze gilt das Curcumin.
Curcumin ist der bedeutendste aktive Bestandteil von Kurkumaextrakten und inzwischen einer der am intensivsten erforschten Stoffe natürlicher Herkunft. 

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die antioxidativen Eigenschaften von Curcumin eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von chronischen entzündlichen Erkrankungen spielen können [1]. Entsprechend ist das wissenschaftliche Interesse an Curcumin in den letzten Jahren stark angestiegen.
Dem Curcumin werden 

• antioxidative 
• entzündungshemmende 
• und immunmodulierende Wirkungen zugeschrieben [1]. 

Grundsätzlich helfen Antioxidantien dabei, freie Radikale unschädlich zu machen und damit Alterungsprozessen und verschiedenen Erkrankungen vorzubeugen. 
Wie die zahlreichen aktuellen Publikationen aus Humanstudien zeigen, rückt Curcumin heute immer stärker in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses. Schwerpunkt-Themen sind der unterstützende Einsatz bei Knie-Arthrose [2] sowie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen [3, 4]. Darüber hinaus wird an zahlreichen weiteren möglichen Anwendungsgebieten geforscht [1, 5].
Die mit der Ernährung zugeführten Mengen an Curcumin sind individuell sehr unterschiedlich. 
Durchschnittliche Zufuhrwerte in Europa liegen etwa bei 0,8 mg/kg Körpergewicht/Tag – entsprechend 56 mg Curcumin bei einem Körpergewicht von 70 kg. Personen mit hoher Curcumin-Aufnahme kommen auf etwa 2,0 mg/kg Körpergewicht/Tag – entsprechend 140 mg Curcumin bei 70 kg Körpergewicht [6]. 

Allerdings ist es so, dass Curcumin bzw. die Curcuminoide nur schlecht aus dem Darm in den Blutkreislauf aufgenommen werden können. Inzwischen gibt es innovative Möglichkeiten, die Bioverfügbarkeit von Curcumin deutlich zu steigern – wie den Curcumin-Komplex mit ɣ-Cyclodextrinen [7].
Die Verträglichkeit von Stoffen hängt grundsätzlich von der individuellen Empfindlichkeit ab. 
Für Curcumin gibt die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine Menge von bis zu 3 mg pro kg Körpergewicht pro Tag als sichere Zufuhrmenge an – was für eine Person mit 70 kg Körpergewicht einer Zufuhr von 210 mg Curcumin pro Tag entsprechen würde. Da Kurkuma-Präparate den Gallenfluss anregen können, sollten Personen mit Erkrankungen der Gallengänge (z.B. bei Gallensteine) Curcumin nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen.

Der Curcumin-Komplex

Eine Möglichkeit, die Bioverfügbarkeit von Curcumin deutlich zu steigern ist die fettlöslichen Curcumin-Moleküle in eine wasserlösliche „Stärkehülle” (gamma-Cyclodextrin) zu verpacken: Den sogenannten Curcumin-Komplex. Dieser wird unverändert durch den Magen in den Darm transportiert. Aus dem Komplex können die einzelnen Curcumin-Moleküle dann gut vom Körper aufgenommen werden [7].


Schema zur besseren Aufnahme von Curcumin aus dem Curcumin-Komplex
Der Curcumin-Komplex ermöglicht eine hohe Aufnahme des Curcumins (nach [7])– ohne den Zusatz von Polysorbaten1 oder des möglicherweise schleimhautreizenden Piperins (Pfefferextrakt) 2

1 Polysorbate: chemische Emulgatoren. In Studien mit Polysorbat 80 (E433)-Curcumin-Formulierungen sind unerwünschte Nebenwirkungen aufgetreten. 
 2 Pfefferextrakt (Piperin) kann zu Unverträglichkeiten/Wechselwirkungen führen.

Im Vergleich zu anderen Methoden zur Erhöhung der Bioverfügbarkeit, zeichnet sich der Curcumin-Komplex durch eine hervorragende Verträglichkeit aus [7].

Der pflanzenbasierte (vegane) Stärkering wird abschließend im Darm aufgespalten. 

Kurkuma - Themenwelten

Kurkuma-Wurzel-mit-Pulver

Curcumin - auf eine gute Bioverfügbarkeit kommt es an!


Curcumin, bekannt als „der Hauptwirkstoff“ der Gewürzpflanze Kurkuma (Curcuma longa, Gelbwurz oder Gelber Ingwer), wird besonders wegen seiner antioxidativen, entzündungshemmenden und immunmodulierenden Wirkungen geschätzt. 

Knie Gelenkschmerzen

Kurkuma und Weihrauch bei Gelenkschmerzen? 


Curcumin und Boswellia (Weihrauch) sind für ihre entzündungshemmenden Effekte bekannt. Was man zu ihrem Nutzen bei Gelenkbeschwerden heute weiß…

1. He Y et al. Curcumin, inflammation, and chronic diseases: how are they linked? Molecules. 2015;20(5):9183-213.
2. Hsiao AF et al. The efficacy of high- and low-dose curcumin in knee osteoarthritis: A systematic review and meta-analysis. Complement Ther Med. 2021;63:102775.
3. Shahinfar H et al. Administration of dietary antioxidants for patients with inflammatory bowel disease: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled clinical trials. Complement Ther Med. 2021 Dec;63:102787.
4. Kucharzik T et al. Aktualisierte S3-Leitlinie Colitis ulcerosa – Living Guideline. Z Gastroenterol. 2020 Dec;58(12):e241-e326.
5. Sathyabhama M et al. The Credible Role of Curcumin in Oxidative Stress-Mediated Mitochondrial Dysfunction in Mammals. Biomolecules. 2022 Oct 1;12(10):1405.
6. EFSA Panel on Food Additives and Nutrient Sources added to Food (ANS); Scientific Opinion on the re-evaluation of curcumin (E 100) as a food additive. EFSA Journal 2010; 8(9):1679.
7. Purpura M et al. Analysis of different innovative formulations of curcumin for improved relative oral bioavailability in human subjects. Eur J Nutr. 2018 Apr;57(3):929-938.
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