Knie Gelenkschmerzen

Kurkuma und Weihrauch bei Gelenkschmerzen? 

Curcumin und Boswellia (Weihrauch) sind für ihre entzündungshemmenden Effekte bekannt. Was man zu ihrem Nutzen bei Gelenkbeschwerden heute weiß… 


Schmerzen in den Gelenken? 

Oft stecken chronische Entzündungen dahinter – wie z.B. die rheumatoide Arthritis – die häufigste chronisch entzündliche Gelenkerkrankung. Auch bei der Arthrose, dem „Gelenkverschleiß“, kann es immer wieder zu entzündlichen Phasen kommen, die das Gelenk weiter schädigen. 

Wie Curcumin und Boswellia Entzündungsprozesse positiv beeinflussen können, wurde in zahlreichen Studien untersucht.

Kurkuma – Gewürz und Heilpflanze 

Das Gewürz Kurkuma (Curcuma longa), auch bekannt als Gelbwurz oder Gelber Ingwer, wird im asiatischen Raum seit Jahrhunderten in der Küche (u.a. auch als Bestandteil des Currypulvers) sowie in der traditionellen Medizin eingesetzt.

Als „Hauptwirkstoff“ von Kurkuma gilt Curcumin, welches aufgrund seiner antioxidativen, entzündungshemmenden und immunmodulierenden Wirkungen häufig bei schmerzhaften Gelenkentzündungen eingesetzt wird. 

Dass sowohl bei Kniearthrose als auch bei rheumatoider Arthritis durch die Einnahme von Curcumin die Krankheitsaktivität und Gelenkschmerzen reduziert werden konnten, zeigten die Ergebnisse verschiedener klinischer Studien [1-6]. Dabei war die Wirkung von Curcumin vergleichbar mit der von entzündungshemmenden Schmerzmitteln - wie Paracetamol, Diclofenac und Ibuprofen* - allerdings mit besserer Verträglichkeit [1-3, 6].

Curcumin & Boswellia – Gemeinsam stark gegen Entzündungen 

Die medizinische Verwendung des Harzes des Indischen Weihrauchbaumes (Boswellia serrata) hat ebenfalls eine jahrhundertealte Tradition. Das Weihrauchharz ist ein komplexes Gemisch aus Harzstoffen, ätherischen Ölen und vielen weiteren natürlichen Substanzen. Besonders geschätzt werden die im Harz enthaltenen Boswelliasäuren. Auch diese sind für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt [7]. 

Dabei greifen Boswelliasäuren und Curcumin zum Teil an unterschiedlichen Stellen in Entzündungsprozesse ein und können sich so gegenseitig in ihrer Wirkung ergänzen. 

Dass dieser gemeinsame Einsatz auch zu stärkerer Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung bei Kniearthrose führen kann, konnte in einer klinischen Studie gezeigt werden [8]: Sowohl Curcumin als auch die Kombination mit Boswelliasäuren reduzierte schmerz-bedingte Symptome nach zwölfwöchiger Einnahme besser als Placebo. Die Kombination mit Boswelliasäuren war dabei noch effektiver als Curcumin allein. 

In einer weiteren Studie mit Kniearthrose-Patienten wurde die Wirkung einer Curcumin-Boswellia-Kombination mit der des synthetischen entzündungshemmenden Schmerzmittels Celecoxib* verglichen. Ergebnis: vergleichbare Verbesserung von Knieschmerzen und Gehstrecke/Bewegungsumfang ohne einschränkenden Schmerz [9].

Schmerzmittel durch pflanzliche Mittel ersetzen?

Die Ergebnisse dieser Studien zeigen, dass Curcumin und Boswellia helfen können Symptome von Arthrose und rheumatoider Arthritis zu bessern. Ihr Einsatz als sichere pflanzliche Alternative kann sinnvoll sein – sowohl allein als auch begleitend mit anderen Medikamenten. 

Auch in der medizinischen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) zu „Knieschmerz bei Arthrosezeichen“ wird als Phytotherapeutikum Curcuma empfohlen [10]. Die Einnahme von Curcumin erscheint zudem für viele weitere chronisch-entzündliche Erkrankungen empfehlenswert, z. B. bei Patienten mit Colitis ulcerosa [11]. 

Frag einfach mal deinen Arzt, ob es nicht sinnvoll wäre, deine Therapie mit Curcumin und/oder Boswellia zu unterstützen.

Gut zu wissen:

Kurkuma und die Curcumin-Bioverfügbarkeit 

Das Gewürz Kurkuma enthält nur einen geringen Anteil des wertvollen Inhaltsstoffs Curcumin. Dieser kann zudem aufgrund seines fettlöslichen Charakters nur sehr schlecht aus der Nahrung aufgenommen werden. Damit relevante Mengen vom Körper absorbiert werden, kann ein spezieller Curcumin-Komplex helfen, bei denen das Curcumin „wasserlöslich verpackt“ wird um die Bioverfügbarkeit zu verbessern. 


*Eingesetzt in folgenden Dosierungen: bei Kniearthrose [1, 2, 6, 9]: Diclofenac: 100 mg/Tag; Ibuprofen 1200 mg/Tag; Paracetamol 1950 mg/Tag; Celecoxib 200 mg/Tag bei rheumatoider Arthritis [3]: Diclofenac Natrium 500 mg/Tag
1. Shep et al. Safety and effiacy of curcumin versus diclofenac in knee osteoarthritis: a randomized open-label parallel-arm study. Trials. 2019;20:214.
2. Kuptniratsaikul et al. Effiacy and safety of Curcuma domestica extracts compared with ibuprofen in patients with knee osteoarthritis: a multicenter study. Clin Interv Aging. 2014;9:451-8.
3. Chandran and Goel. A randomized, pilot study to assess the effiacy and safety of curcumin in patients with active rheumatoid arthritis. Phytother Res. 2012;26:1719-25.
4. Amalraj et al. A Novel Highly Bioavailable Curcumin Formulation Improves Symptoms and Diagnostic Indicators in Rheumatoid Arthritis Patients: A Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled, Two-Dose, Three-Arm, and Parallel-Group Study. J Med Food. 2017;20:1022-1030.
5. Wu et al. Effiacy and side effect of curcumin for the treatment of osteoarthritis: A meta-analysis of randomized controlled trials. Pak J Pharm Sci. 2019;32(1):43-51.
6. Singhal et al. Bioavailable turmeric extract for knee osteoarthritis: a randomized, non-inferiority trial versus paracetamol. Trials. 2021, 22:105.
7. Roy et al. An Update on Pharmacological Potential of Boswellic Acids against Chronic Diseases. Int. J. Mol. Sci. 2019, 20:4101.
8. Haroyan et al., Effiacy and safety of curcumin and its combination with boswellic acid in osteoarthritis: a comparative, randomised, double-blind, placebo-controlled study. BMC Complement Altern Med. 2018;18:7.
9. Kizhakkedath. Clinical evaluation of a formulation containing Curcuma longa and Boswellia serrata extracts in the management of knee osteoarthritis. Mol Med Rep. 2013;8:1542-8.
10. AWMF, DEGAM, S1-Leitlinie, Knieschmerzen bei Arthrosezeichen, 053-050, 2017.
11. Kucharzik et al. Aktualisierte S3-Leitlinie Colitis ulcerosa der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Z Gastroenterol 2018;56(09):1087-1169.
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