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Eine Frau hält die Hand an die Schilddrüse

Selen für die Schilddrüse

Für die Schilddrüsenfunktion und -gesundheit ist Selen von zentraler Bedeutung. Spätestens beim Einsatz von L-Thyroxin sollten Patienten und Therapeuten auch an Selen denken.
Selen unterstützt die Gesundheit und die Funktion der Schilddrüse. Dass das Organ die größte Selenkonzentration im Körper aufweist, ist bereits ein starker Hinweis auf die Bedeutung des Spurenelementes für das Drüsenorgan. Heute weiß man, dass ein Mangel an Selen mit dem Risiko für eine Unterfunktion sowie für autoimmune Schilddrüsenerkrankungen, wie der Hashimoto Thyreoiditis, einhergeht [1]. Schilddrüsenpatienten und Therapeuten sollten daher bei den ersten Anzeichen für eine Entzündung der Schilddrüse, spätestens aber beim Einsatz von L-Thyroxin, auch an Selen denken.

Kleines Organ – große Wirkung 

Das kleine, schmetterlingsförmige Organ ist für die Produktion der Schilddrüsenhormone zuständig. Die Hormone der Schilddrüse sind im Körper beispielsweise an Wärmeregulierung, Energiestoffwechsel, Grundumsatz, Herz-Kreislauftätigkeit, Muskelfunktion, Psyche und Fortpflanzungsfähigkeit beteiligt. Hierbei kann man sich die Schilddrüsenhormone im „Motor des Stoffwechsels“ als „Gaspedal“ vorstellen: Das heißt, wenn die Menge an aktiven Hormonen im Körper nicht stimmt, kann das den ganzen Stoffwechsel aus der Bahn werfen und sich durch vielfältige Anzeichen äußern, z.B. durch chronische Müdigkeit, Leistungs- und Muskelschwäche, Gewichtszunahme trotz normaler Nahrungszufuhr, depressive Stimmung, Haarausfall, Frieren / Schwitzen, Schwindel, u.v.m.
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Selen fördert eine gesunde Schilddrüsenfunktion 

Selen unterstützt eine normale Schilddrüsenfunktion – auch wenn das Schilddrüsenhormon als Medikament zugeführt werden muss: Denn Selen ist im Körper daran beteiligt, dass das „Speicherhormon“ L-Thyroxin (T4) in die biologisch hochaktive Form (T3) umgewandelt werden kann - welches dann die entsprechenden Stoffwechselfunktionen bewirkt. 

Diese Umwandlung durch selen-abhängige Enzyme erfolgt im Körper überwiegend außerhalb des „Schmetterlingsorgans“ und dient der Aufrechterhaltung stabiler T3-Spiegel in den Zielorganen und Geweben wie z.B. in Leber oder Niere, im zentralen Nervensystem, in Muskeln etc. Dabei ist Selen sowohl an der Aktivierung als auch an der Deaktivierung der Schilddrüsenhormone beteiligt. Daher empfiehlt es sich insbesondere auch bei einer fehlenden Schilddrüse und Schilddrüsenhormon-Einnahme auf eine ausreichende Selenzufuhr zu achten.

Zum Erhalt der Gesundheit des Selen-reichsten Organs 

Im Gewebe der Schilddrüse befinden sich besonders hohe Mengen selenabhängiger anti-oxidativer Enzyme, welche das Drüsengewebe vor oxidativen Schäden durch freie Radikale schützen, die bei der Hormonproduktion anfallen. Dieser Schutz ist wichtig, da oxidative Zell- und Gewebeschäden auch Entzündungsreaktionen fördern können. 

Einer Funktionsstörung der Schilddrüse geht häufig eine Entzündung voraus 

Anfangs verursacht eine Entzündung der Schilddrüse, die sogenannte Thyreoiditis, oft noch keinerlei Beschwerden – es können aber bereits Antikörper z.B. gegen Eiweiße aus der Schilddrüse nachweisbar sein. Aus der fehlgeleiteten Immunreaktion kann dann eine chronische Entzündung entstehen, bei der es im weiteren Verlauf zu den Symptomen einer Unterfunktion kommen kann. Das passiert, wenn es der Schilddrüse dann immer weniger gut gelingt, den Körper mit ausreichend Schilddrüsenhormonen zu versorgen – bis die Hormonproduktion irgendwann vielleicht sogar völlig versiegt. 

In der Anfangsphase einer Hashimoto Thyreoiditis kann es übrigens aufgrund der Gewebezerstörungen auch zur vermehrten Freisetzung von Hormonen und damit zu kurzzeitigen Überfunktionssymptomen kommen. Mittel- bis langfristig rutscht die Hashimoto Schilddrüse allerdings in eine chronische Unterfunktion. 


Entzündete Schilddrüsen brauchen Selen 

Eine möglichst frühzeitige Verbesserung der Selenversorgung (mit z.B. 200 μg Selen als Natriumselenit pro Tag) kann bei chronischen Schilddrüsenentzündungen wie vom Typ Hashimoto oder auch bei milder endokriner Orbitopathie (einer entzündlichen Erkrankung der Augenhöhle in Zusammenhang mit einer Schilddrüsenerkrankung) dazu beitragen, das Entzündungsgeschehen zu bremsen, die Funktionsfähigkeit der Schilddrüse zu erhalten und sogar Erkrankungssymptome zu mildern [1–5]. 

Möglicherweise ist Selen bei Patienten mit noch ausreichender Schilddrüsenfunktion sogar der einzig wirklich ursächliche Therapieansatz [6]. 

Bei einer chronischen Entzündung der Schilddrüse empfiehlt sich auch in Kombination mit Schilddrüsenmedikamenten eine dauerhafte Selensubstitution.


Zum Download: Faltblatt: Selen und Schilddrüse
1. Gärtner R. Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen – Ätiologie, Epidemiologie und klinische Relevanz in der Frauenheilkunde. gyne 2015: 16–23
2. Gärtner R, Gasnier BCH. Selenium in the treatment of autoimmune thyroiditis. BioFactors (Oxford, England) 2003; 19: 165–70
3. Gärtner R, Gasnier BCH, Dietrich JW, Krebs B, Angstwurm MWA. Selenium supplementation in patients with autoimmune thyroiditis decreases thyroid peroxidase antibodies concentrations. J Clin Endocrinol Metab 2002; 87: 1687–91
4. Hellwig N. Einfluss von Selen auf den Verlauf der Autoimmunthyreoiditis Hashimoto. Dissertation. München, 2007
5. Marcocci C, Kahaly GJ, Krassas GE, et al. Selenium and the course of mild Graves' orbitopathy. N Engl J Med 2011; 364: 1920–31
6. Gärtner R. Jodstoffwechsel und Einflüsse auf Erkrankungen der Schilddrüse. Ernährungs-Umschau; 2015: 703
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