
Knochenschwund und Osteoporose vorbeugen
Vorbeugen heißt Knochen kräftigen – je früher desto besser
- Sport und Bewegung
- Ausreichende Versorgung mit wichtigen Knochennährstoffen
Starke Knochen-Nährstoffe
Fazit:
Für die Knochengesundheit bedeutend ist, frühzeitig auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Calcium und den Mikronährstoffen Vitamin D, Vitamin K2 und Magnesium zu achten – sowie auf regelmäßige körperliche Aktivität.* Risikofaktoren für Knochenbrüche [4,10-13]
Ab einem Alter von 50 Jahren steigt pro Jahrzehnt die Häufigkeit an Hüftbrüchen etwa um das 2- bis 4-fache. Dabei haben Frauen nach der Menopause im Vergleich zu Männern ein etwa doppelt so hohes Risiko für Frakturen. Bei Frauen mit Wechseljahressymptomen schwindet die Knochenmasse möglicherweise schneller.
Eine vegetarische und vegane Ernährung kann der Knochengesundheit zudem schaden. Auch radikale Diäten und Untergewicht „knabbern“ im wahrsten Sinne des Wortes an den Knochen– egal ob jung (z.B. bei Magersucht) oder alt. Denn viele Senioren sind untergewichtig, weil im Alter das Hunger- und Durstgefühl nachlassen – und damit die Nährstoffversorgung. Steht dem Körper längerfristig z. B. zu wenig Calcium zur Verfügung, versucht der Körper den Mineralstoff aus dem Knochenspeicher freizusetzen – was eine Demineralisierung der Knochen begünstigen kann.
Wichtig ist darüber hinaus einen Mangel an Vitamin D, sowie an Vitamin K2 und Magnesium grundsätzlich zu vermeiden. Zudem scheinen Rauchen sowie schwere Arbeit und Alleinleben das Frakturrisiko zu erhöhen. Gegebenenfalls könnte auch eine familiäre Veranlagung bestehen, bzw. ein Risiko aufgrund bestimmter Erkrankungen (u.a. Diabetes mellitus Typ 1, rheumatoide Arthritis, Epilepsie)
Arzneistoffe, die an die Knochen gehen können:
- Glukokortikoide (bei einer Langzeittherapie > 3 Monate; eine kurzzeitige Behandlung bei akuten Entzündungen nimmt dagegen keinen Einfluss auf die Knochengesundheit)
- Synthetische Psychopharmaka wie trizyklische Antidepressiva oder selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
- Zytostatika wie Methotrexat, Procarbazin, Cyclophosphamid; Antihormontherapie bei Brustkrebs oder Prostatakrebs
- Antikoagulantien wie Heparin oder Vitamin-K-Antagonisten („Marcumar“)
- Protonenpumpenhemmer und Antazida
- Antiepileptika
- Arzneistoffe, die Stürze begünstigen wie etwa Benzodiazepine
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