Chemische-Struktur-Zink

Was macht Zink im Körper? 

Warum eine ausreichende Versorgung mit Zink so wichtig für Immunsystem, Haut, Augen, Gehirn und Psyche ist, erfährst du hier.

Mit Zink das Immunsystem stärken 

Bei einem Zinkmangel ist die Aktivität verschiedener Immunzellen, insbesondere der T-Zellen, stark beeinträchtigt. Die Folge ist eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen. Ein niedriger Zink-Status wurde zum Beispiel bei älteren Menschen mit einem höheren Risiko für Lungenentzündung in Verbindung gebracht. Chronische Zinkmangelzustände können Entzündungsreaktionen verstärken. 

In verschiedenen klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass Zink die Dauer und Schwere von Erkältungen signifikant verringern kann – vor allem, wenn es gleich zu Beginn der Krankheit eingenommen wird [1]. Eine Zufuhr von 10-20 mg Zink pro Tag wird empfohlen.

Zink ist wichtig für eine gesunde Haut 

Auch hinter Hautproblemen verbirgt sich häufig ein Zinkmangel. Denn gerade für die zellteilungsaktiven Hautzellen ist Zink unverzichtbar. Es ist z. B. an einer normalen Talgproduktion, einer geregelten Verhornung und Erneuerung der Haut und an einer guten Wundheilung beteiligt. 

In einer Studie aus dem Jahr 2014 konnte gezeigt werden, dass der Zinkgehalt in Haarproben von Patienten mit atopischer Dermatitis (auch Neurodermitis genannt) im Vergleich zu gesunden Probanden signifikant niedriger war. Nach achtwöchiger Einnahme von täglich 12 mg Zink verbesserte sich sowohl der Zinkstatus in den Haaren als auch Juckreiz und Hautbild im Vergleich zur Kontrollgruppe, die kein Zink erhielt [2]. 

In einer weiteren Studie wurde ein Zusammenhang zwischen Zinkspiegel (gemessen in roten Blutkörperchen) und Schweregrad der Erkrankung festgestellt: je niedriger der Zinkgehalt umso ausgeprägter waren die Symptome der atopsichen Dermatitis [3].

Zinkmangel bei Akne? 

Eine aktuelle Meta-Analyse klinischer Studien bestätigte die Wirksamkeit von Zink bei der Behandlung von Akne, vor allem bei der Verringerung der Anzahl der entzündlichen Papeln. Personen mit Akne hatten dabei im Vergleich zu den Kontrollpersonen signifikant niedrigere Serumzinkspiegel [4]. 

Der Ausgleich eines Zinkmangels bei der Behandlung von Akne kann insbesondere während der Schwangerschaft hilfreich sein. Denn in Schwangerschaft und Stillzeit steigt der Zinkbedarf an, und Medikamente, wie z. B. Antibiotika, sind zur Behandlung von Akne tabu.

Zink für die Augen 

Das Auge ist durch den stoffwechselintensiven Sehprozess in erhöhtem Maße oxidativem Stress ausgesetzt. Schäden durch oxidativen Stress kommen bei fast jeder Augenkrankheit vor, auch bei der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD)*. Als Bestandteil anti-oxidativ wirksamer Enzyme hilft Zink die Sehzellen vor diesem Stress zu schützen und Schäden vorzubeugen [5]. 

Die Augen brauchen Zink außerdem für den Stoffwechsel in der Netzhaut und um das für sie wichtige Vitamin A aufzunehmen. Im Vergleich zu anderen Geweben weist das Auge, insbesondere der Netzhaut-Aderhaut-Komplex, eine ungewöhnlich hohe Konzentration an Zink auf [6].

*Die Makuladegeneration (AMD) zählt zu den häufigsten Ursachen für eine starke Verminderung des Sehvermögens bei älteren Menschen. Bei einer AMD ist der Stoffwechsel in der Netzhaut gestört und die Sehfähigkeit im Bereich des schärfsten Sehens geht allmählich verloren [7].

Wirkung von Zink auf Gehirn und Psyche 

Auch im Gehirn sorgt Zink dank seiner anti-oxidativen Eigenschaften dafür, dass Nervenzellen und Hirngefäße vor dem schädigenden Prozess der Oxidation geschützt werden. Zink wird außerdem zur Regulierung der Weiterleitung von Nervenimpulsen benötigt. Ein Zinkmangel kann daher nicht nur körperliche sondern auch geistige Funktionen beeinträchtigen. 

Gerade ältere Menschen weisen oft unzureichende Zinkspiegel auf. In Studien konnte gezeigt werden, dass eine bessere Versorgung mit dem Spurenelement bei Älteren auch mit einer Verbesserung kognitiver Fähigkeiten verbunden war [8].

 Immer mehr Daten weisen zudem darauf hin, dass der Zinkstoffwechsel auch an neurodegenerativen Prozessen beteiligt ist. So wurde festgestellt, dass Patienten, die an Alzheimer oder Parkinson leiden, häufig viel zu niedrige Zinkwerte aufweisen und die Gabe von Zink kognitivem Abbau entgegenwirken kann [9]. 

Zink ist zudem mitverantwortlich für unsere psychische Gesundheit. Ein Mangel an Zink kann zur Entwicklung depressiver Störungen beitragen, vermutlich durch eine Beeinträchtigung der Neubildung von Nervenzellen, der Neuroplastizität und der Regulierung von Nervenbotenstoffen [10]. Durch den Ausgleich des Zinkdefizits kann die Stimmungslage verbessert werden.

1. Alexander et al. Early Nutritional Interventions with Zinc, Selenium and Vitamin D for Raising Anti-Viral Resistance Against Progressive COVID-19. Nutrients 2020; 12(8):2358.
2. Kim JE et al. Hair zinc levels and the efficacy of oral zinc supplementation in patients with atopic dermatitis. Acta Derm Venereol. 2014 Sep;94(5):558-62. 
3. Karabacak E et al. Erythrocyte zinc level in patients with atopic dermatitis and its relation to SCORAD index. Postepy Dermatol Alergol. 2016 Oct;33(5):349-352.
4. Yee BE et al. Serum zinc levels and efficacy of zinc treatment in acne vulgaris: A systematic review and meta-analysis. Dermatol Ther. 2020 Nov;33(6):e14252.
5. Age-Related Eye Disease Study Research Group. A randomized, placebo-controlled, clinical trial of high-dose supplementation with vitamins C and E, beta carotene, and zinc for age-related macular degeneration and vision loss: AREDS report no. 8. Arch Ophthalmol. 2001 Oct;119(10):1417-36.
6. Gilbert R et al. Zinc Nutrition and Inflammation in the Aging Retina. Mol Nutr Food Res. 2019 Aug;63(15):e1801049.
7. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Altersabhängige Makuladegeneration (AMD). Stand Dez. 2021. www.gesundheitsinformation.de.
8. Lewis JE et al. The effects of twenty-one nutrients and phytonutrients on cognitive function: A narrative review. J Clin Transl Res. 2021 Aug 4;7(4):575-620.
9. Skalny AV et al. Zinc. Adv Food Nutr Res. 2021;96:251-310. 2. Biesalski HK. Vitamine, Spurenelemente und Minerale - Indikation, Diagnostik, Therapie.
10. Wang J et al. Zinc, Magnesium, Selenium and Depression: A Review of the Evidence, Potential Mechanisms and Implications. Nutrients. 2018 May 9;10(5):584.
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